19.05.25

4. Klimarechtstag

Am 14. Mai 2025 fand der 4. Österreichische Klimarechtstag im Ilse Wallentin Haus der Universität für Bodenkultur Wien statt. Im Zentrum der Veranstaltung standen aktuelle Entwicklungen im nationalen und europäischen Klimarecht sowie konkrete Maßnahmen zur Klimaanpassung und Nachhaltigkeitsberichterstattung. Ein besonderes Highlight waren die Vorträge von Univ.-Prof. Dr. Sigrid Stagl (Wirtschaftsuniversität Wien) und DI Günther Lichtblau (Umweltbundesamt).

Wissenschaftlerin des Jahres 2024 Sigrid Stagl eröffnete den Klimarechtstag mit einem eindrucksvollen Vortrag über die Bedeutung von Institutionen für eine nachhaltige Wirtschaft. Sie betonte, dass Märkte keine spontanen Ergebnisse des Austauschs seien, sondern durch rechtliche Regeln und Institutionen gestaltet werden. Stagl hob hervor, dass sechs von neun planetaren Grenzen bereits überschritten sind und dass dringender Handlungsbedarf besteht, um diese Entwicklung zu stoppen. Doch sie zeigte auch auf, dass es Möglichkeiten gibt, diesen Trend umzukehren. Mit einem positiven Zukunftsbild betonte sie die Chancen, die in einer ökologischen Transformation liegen: Mehr Resilienz, nachhaltiges Wachstum und stabile gesellschaftliche Strukturen.

Ihre Analysen machten deutlich, dass es nicht nur um die Anpassung bestehender Regeln, sondern um eine umfassende Transformation der Wirtschaft gehe. Sie plädierte für eine Neugestaltung der Märkte, in denen ökologische und soziale Werte stärker berücksichtigt werden. Stagl machte Mut, dass durch gezielte Investitionen in Klimaschutz und Anpassung nicht nur die Risiken minimiert, sondern auch neue Möglichkeiten für wirtschaftliche Entwicklung und gesellschaftlichen Wohlstand geschaffen werden können.

Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt stellte die aktuellen Klimaziele und -szenarien für Österreich vor. In seinem Vortrag verdeutlichte er, dass die globale Erwärmung bereits 1,55 °C über dem vorindustriellen Niveau liegt und dass Österreich sogar eine Temperaturerhöhung von 2,9 °C im Vergleich zu 1850-1900 verzeichnet. Trotz dieser alarmierenden Zahlen vermittelte Lichtblau ein positives Zukunftsbild: Er zeigte auf, dass Österreich über das Potenzial verfügt, durch den massiven Ausbau erneuerbarer Energien und konsequente Klimaschutzmaßnahmen die Klimaziele zu erreichen.

Lichtblau betonte, dass Klimaschutz und wirtschaftlicher Wohlstand keine Gegensätze sind. Im Gegenteil: Eine Transformation hin zu erneuerbaren Energien und klimafreundlicher Wirtschaft schaffe neue Arbeitsplätze, erhöhe die Energieunabhängigkeit und verbessere die Lebensqualität. „Klimazukunft ist machbar“, lautete seine Kernbotschaft, unterstützt durch konkrete Szenarien, die den Weg zu einem klimaneutralen Österreich aufzeigten.

Der 4. Klimarechtstag bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich intensiv mit den Herausforderungen und Chancen der Klimagesetzgebung auseinanderzusetzen. Die Vorträge von Sigrid Stagl und Günther Lichtblau lieferten dabei wichtige Impulse und verdeutlichten, dass Klimaschutz nicht nur eine technische, sondern vor allem eine institutionelle und gesellschaftliche Herausforderung ist. Doch der Tag endete nicht mit einer Alarmstimmung, sondern mit einem optimistischen Ausblick: Ein nachhaltiges, zukunftsfähiges Wirtschaftssystem ist möglich – wenn wir jetzt die richtigen Weichen stellen.


Impressionen der Veranstaltung

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