Am 3. Juni 2025 fand in Salzburg das ÖWAV-Seminar „Tag der biogenen Abfälle“ statt. Rund 65 Teilnehmer:innen aus Praxis, Wissenschaft, Verwaltung und Politik nutzten die Gelegenheit zum intensiven fachlichen Austausch über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich der biogenen Abfälle.
Im Fokus standen dabei sowohl Schadstoffeinträge als auch Nährstoffpotenziale in biogenen Abfällen. Themen wie PFAS, Mikroplastik und Schwermetalle gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie die stoffliche Verwertung und die Kreislaufführung der biogenen Stoffströme erheblich beeinflussen. Während Nährstoffe möglichst im Kreislauf gehalten werden sollen, ist bei Schadstoffen eine gezielte Reduktion erforderlich. Dazu braucht es klare gesetzliche Vorgaben auf nationaler und europäischer Ebene sowie verstärkte Forschungsaktivitäten, insbesondere im Bereich der Erfassung und Behandlung von PFAS.
Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war die bevorstehende Novelle der Kompostverordnung, die erstmals seit 2001 grundlegend überarbeitet wird und bereits mit 1. Jänner 2026 in Kraft treten könnte. Wesentliche Neuerungen sind unter anderem neue Grenzwerte, erweiterte Anforderungen an die Qualität des Eingangsmaterials und eine verpflichtende Prozessüberprüfung im Rahmen eines Managementsystems. Parallel dazu wird auch der aktualisierte ÖWAV-RB 518 zum Stand der Technik der Kompostierung veröffentlicht.
Neben den regulatorischen Entwicklungen wurden auch technologische Innovationen vorgestellt. So wurden unter anderem die Potenziale und Herausforderungen der Pyrolyse von biogenen Abfällen sowie die Rolle sogenannter „Negative Emission Technologies“ (NETs) im Kontext des Klimawandels diskutiert. Zudem beleuchteten die Vorträge spezifische Herausforderungen bei der Aufbereitung von Bioabfällen in touristisch geprägten Regionen und den Umgang mit invasiven Neophyten.
Das Seminar bot eine gelungene Plattform für Wissenstransfer, Diskussion und Vernetzung. Die Beiträge zeigten, dass der Bereich der biogenen Abfälle im Kontext der Kreislaufwirtschaft weiterhin dynamische Entwicklungen und anspruchsvolle Aufgaben mit sich bringt.