Oberflächenentwässerung durch Versickerung in den Untergrund sichert die Grundwasserneubildung und verhindert Hochwässer. Vor dem Hintergrund des Klimawandels gewinnt die Versickerung von Niederschlagswasser im städtischen wie auch im ländlichen Raum zunehmend an Bedeutung. Dabei ist der Schutz des Grundwassers vor Verunreinigung und Verschmutzung zentral.
Daher hat der ÖWAV unter der Leitung von DI Dr. Heinz Lackner (vormals Amt der Steiermärkischen Landesregierung) das ursprünglich im Jahr 2015 herausgegebene ÖWAV-Regelblatt 45, das eine praxisorientierte Hilfestellung für die Planung und Beurteilung und den Betrieb von Versickerungsanlagen definiert, vollständig überarbeitet.
Parallel dazu wurde auch das dazugehörige Bemessungsprogramm weiterentwickelt. Der ÖWAV bedankt sich für die finanzielle Unterstützung der Bundesländer, der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen | Arch+Ing sowie dem Fachverband Ingenieurbüros der WKO um das Bemessungsprogramm weiterhin kostenlos zur Verfügung stellen zu können.
Die
Neuauflage des Regelblatts sowie des Bemessungsprogramms wurden mit 1. Dezember 2025 publiziert und stehen unter folgendem
Link zur Verfügung.
Einen Mehrwert stellen die neuen Gratisdownloads zum Regelblatt dar, welche detaillierte Informationen zu Rechtsgrundlagen, Mikroplastik, PFAS sowie Häufig gestellte Fragen (FAQs) und eine Beispielsammlung als Ergänzung zum Bemessungsprogramm dar.
Bereits am 2. Dezember 2025 nutzten über 300 Teilnehmende die Gelegenheit, sich im Rahmen unseres gemeinsam mit dem Land Steiermark, der Wirtschaftskammer Österreich und der Wirtschaftskammer Steiermark veranstalteten Seminars umfassend über die Neuauflage des Regelblatts 45 und das aktualisierte Bemessungsprogramm zu informieren.
Neben der detaillierten Darstellung der Hintergründe für die Überarbeitung wurden die wichtigsten Neuerungen im Regelblatt sowie die Aktualisierungen im Bemessungsprogramm umfassend vorgestellt.
Weiters wurde die Bedeutung von Versickerungsanlagen als Bestandteil der blau-grünen Infrastruktur beleuchtet. Diese tragen nicht nur zur Grundwasseranreicherung bei, sondern leisten dank der Kühlungseffekte durch Evapotranspiration der begrünten Elemente auch einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas.
Zudem wurden auch rechtliche Fragestellungen, wie die Auswirkungen der Neuerungen auf bestehende und neue Anlagen sowie die Wiederverleihung eines bereits ausgeübten Wasserbenutzungsrechts behandelt.
Zum Abschluss wurden die Vor- und Nachteile von Boden- und technischen Filtern sowie Fragen der Emissionskontrolle intensiv diskutiert. Danach bedankte sich ÖWAV-Geschäftsführer Daniel Resch bei Heinz Lackner für dessen herausragendes Engagement und maßgeblichen Einsatz für den ÖWAV und insbesondere das Regelblatt 45.
An dieser Stelle auch ein großes Danke an Josef Herk und Peter Postl, dass wir für unser Seminar das Veranstaltungszentrum der WKO Steiermark nutzen durften.