09.10.25

EU-Methodik zur Mikroplastik-Analyse im Trinkwasser

Mikroplastik ist längst zu einem globalen Umwelt- und Gesundheitsthema geworden – selbst in entlegenen Regionen wie Berggipfeln oder Meeresböden lassen sich Kunststoffpartikel nachweisen. Auch im Trinkwasser sind sie präsent. Die Europäische Union hat daher mit der Neufassung der Trinkwasserrichtlinie (EU) 2020/2184 einen wichtigen Schritt gesetzt: Sie ermächtigt die Europäische Kommission, eine einheitliche Methode zur Messung von Mikroplastik in Wasser für den menschlichen Gebrauch zu etablieren. 
 
Da zum Zeitpunkt des Inkrafttretens keine standardisierten Verfahren existierten, wurde das Joint Research Centre (JRC) mit der Entwicklung einer geeigneten Methodik beauftragt. Nach intensiver Forschung, Literaturanalysen und Konsultationen mit Fachleuten und Mitgliedstaaten wurden zwei spektroskopische Verfahren als besonders geeignet identifiziert: die Infrarot- und die Raman-Mikrospektroskopie. Diese ermöglichen die Detektion von Mikroplastik in Konzentrationen, wie sie typischerweise im europäischen Trinkwasser vorkommen. Die entwickelte Methodik wurde erfolgreich getestet und durch eine Delegierte Entscheidung offiziell angenommen. Der aktuelle JRC-Bericht fasst die Methodik zusammen und beleuchtet auch deren Limitationen sowie mögliche Einsatzbereiche über das Trinkwasser hinaus. 
 
ÖWAV-Seminar zu Mikroplastik als Herausforderung
 
Um die Herausforderung Mikroplastik zum Thema zu machen und zu diskutieren, veranstaltet der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) gemeinsam mit dem bündnis mikroplastikfrei am 19. November 2025 in Wien das Fachseminar. Die Veranstaltung bietet den Rahmen um neue wissenschaftliche Erkenntnisse, regulatorische Entwicklungen und praxisnahe Lösungsansätze interdisziplinär zu diskutieren. 
 
Die Keynote von Umweltmediziner Hans-Peter Hutter beleuchtet das Gesundheitsrisiko aus umweltmedizinischer Sicht. Weitere Themenblöcke widmen sich der Umweltexposition, toxikologischen Erkenntnissen sowie Strategien zur Mikroplastikvermeidung. Auch die gesellschaftliche Wahrnehmung von Risiken und Maßnahmen wird thematisiert. 
 

Foto: istock

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