Von 6. bis 9. Oktober 2025 fand das Kick-Off Meeting zum sog. „Sevilla-Prozess“ zur Erstellung der besten verfügbaren Technologien (BVT) für Deponien statt. Die ELA - European Landfill Association war durch die Mitgliederorganisationen aus Deutschland (InwesD) und den Niederlanden (Vereniging Afvalbedrijven) vor Ort vertreten. Für den ÖWAV nahm DI Matthias Ottersböck (MA 48, Stadt Wien) online am Kick-Off Meeting teil.
Diskussionsgrundlage war ein Referenzdokument zu den besten verfügbaren Techniken (BVT), welches im Vorfeld der Sitzung nach Rückmeldung der Stakeholder im Wege der Konsultation (Fragebogen und „Chemical Frontloading“) von der EU-Kommission (DG ENV und EU-BRITE) erstellt wurde. Ein wesentlicher Punkt bei den Diskussionen war die Forderung der ELA strengere Annahmebestimmungen hinsichtlich organischer Substanz (TOC) – im Einklang mit den Bestimmungen der EU-Deponie-Richtlinie – EU-weit zu implementieren. Diese Schnittstelle zu bestehendem EU-Recht wurde erkannt und soll noch zur Diskussion gestellt werden. Weitere Diskussionspunkte waren vor allem die sog. „KEIs“ (wichtige Umweltparameter) in die Luft und ins Wasser. Hier sind insbesondere die Diskussionen rund um PFAS hervorzuheben. Weiters waren auch die Schnittstellen zur Deponienachsorge und die relevanten Chemikalien in Diskussion.
In weiterer Folge sollen Anlagenbesichtigungen der EU im Jänner 2026 stattfinden und im März 2026 eine Liste von „gut funktionierenden“ Deponien publiziert werden. Weiters sollen ab Februar 2026 Fragebögen zu vorhandenem Daten und Untersuchungen der vorgeschlagenen Umweltparameter (KEIs) versendet werden. Die gesammelten Ausarbeitungen sollen im September 2026 erneut zur Diskussion gestellt werden.
Der ÖWAV-Arbeitsausschuss „Deponiebetreiber“ hat sich diese Woche getroffen, um die weiteren Schritte nach dem Kickoff-Meeting zu besprechen. Ganz besonders spannend war dabei der Bericht von Mitarbeitern des Umweltbundesamts, die in Sevilla vor Ort an den Diskussionen teilgenommen haben.