Am 29. Oktober 2025 präsentierte der ÖWAV im Rahmen eines kostenlosen Webinars das neue Expert:innenpapier zur Anwendung von Netzmitteln bei Vegetationsbränden. Netzmittel können die Löschwirkung deutlich verbessern, indem sie die Oberflächenspannung des Wassers reduzieren, gleichzeitig ist ihr Einsatz mit Blick auf unsere Wasserressourcen sorgfältig abzuwägen.
Im Webinar wurden die wichtigsten Inhalte und Empfehlungen des neuen Expert:innenpapiers vorgestellt und diskutiert. Dabei standen die
umweltrelevanten Bewertungskriterien im Mittelpunkt, darunter
neue Gefahrenklassen und toxikologische Bewertungen. Ein
Fragebogen für Netzmittelhersteller wurde vorgestellt und steht nun gemeinsam mit dem Expert:innenpapier auf der ÖWAV-Website zur Verfügung (
> Link).
Anhand von Praxisbeispielen, etwa dem Waldbrand in Hirschwang 2021, wurden Nutzen und Herausforderungen des Netzmitteleinsatzes veranschaulicht. Besonders betont wurde, dass vor jedem Einsatz eine sorgfältige Abwägung von Vorteilen und Risiken erfolgen muss – idealerweise bereits im Vorfeld. Ebenso hervorgehoben wurde die Dokumentationspflicht bei Einsätzen in Schutzgebieten und dass der Einsatz von Netzmitteln in den Schutzzonen I und II von Wasserversorgungsanlagen nicht erlaubt ist.
Fazit und Ausblick
Der gezielte Einsatz von Netzmitteln kann die Effizienz der Vegetationsbrandbekämpfung steigern und den Löschwassereinsatz reduzieren. Gleichzeitig gilt es, Risiken für Boden, Wasser und Umwelt zu minimieren. Das neue ÖWAV-Expert:innenpapier schafft erstmals klare Kriterien für Auswahl, Einsatz und Dokumentation und bildet damit eine wichtige Grundlage für verantwortungsvolles Handeln im Einsatzfall.
Künftig soll der Einsatz von Netzmitteln gezielter, abgestimmter und dokumentierter erfolgen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Wasserwirtschaft, Behörden und Betreiber:innen bleibt entscheidend, um die Schutzfunktionen von Wald, Boden und Wasser langfristig zu sichern.
Weiterführende Informationen: